Der Unterricht

Die Übungsstunden beginnen mit Lockerungs- und Aufwärmübungen, dazu gehören spezielle Atem- und Ki-Übungen, Meditationstechniken und eine Aikido-spezifische Gymnastik (Dehnungen und Kräftigungen, aber auch Entspannungs- und Massagetechniken).

Im Hauptteil des Unterrichts werden die äußeren und inneren Prinzipien des Aikido vermittelt. Die äußeren Prinzipien – das technische Programm der Verteidigungstechniken, der Angriffsformen und der Fallschule – lassen sich bei regelmäßigem Üben schnell erlernen. Das richtige Verständnis der inneren Prinzipien – Zentrierung im Hara, Aufrichtung und Erdung, Fließenlassen der Energie (Ki), Vereinigung (Ai) der körperlichen und geistigen Kräfte (Ki) u.a. – erfordert jedoch etwas mehr Geduld und kann erst nach längerer Übungserfahrung erfasst werden.

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Im AIKIDO-DOJO FORCHHEIM wird zudem ein enges Lehrer-Schüler-Verhältnis (Shitei) gepflegt, das nicht nur einen optimalen Fortschritt der Schüler ermöglicht, sondern auch die Qualität des Lehrers und die Qualität des Aikido fördert und somit für beide Seiten sehr fruchtbare Ergebnisse erzielt. Der Lehrer, unterstützt von den Assistenz-Lehrern und Übungsleitern, begleitet einerseits die Schüler in ihrer Entwicklung. Andererseits fungieren die Schüler als eine Art Kontrollinstanz des Lehrers und leisten damit auch einen Beitrag für dessen Weiterentwicklung.

Um ein ernsthaftes Studium zu gewährleisten, wird den Anfängern auch die Dojo-Etikette (Reigi) – richtiges Benehmen, gegenseitige Achtung und Wertschätzung, Bescheidenheit u.a. – vermittelt, die neben dem Lehrer-Schüler-Verhältnis zu den wesentlichen Bestandteilen des traditionellen Aiki-Weges (Do) zählt.

Zur weiteren Unterstützung der Lehr- und Lernziele sind Entwicklungsstufen (Kyu) für den Anfängerbereich und Erfahrungsstufen (Dan) für den Fortgeschrittenenbereich – eingerichtet, welche die Schüler im Rahmen von Prüfungen absolvieren können.

Zu den Lehrzielen im Kyu-Bereich gehört die Vermittlung der Basistechniken (Wurf- und Haltetechniken) und der grundlegenden Fortbewegung (Drehungen, Wendungen, Verschiebungen, Eintreten, Ausweichen u.a.) sowie der Fallschule (Rollen und Fallen ohne sich zu verletzen). Neben diesem technischen Programm wird den Schülern aber auch bereits die Entwicklung eines Verständnisses der inneren Prinzipien aufgezeigt, d.h. sie arbeiten an der Haltung und an der „Bewusstwerdung“ für ihren Körper. Die „Bewusstwerdung“ im Aikido bedeutet, die Körpermitte wahrzunehmen, den Körperschwerpunkt zu spüren und zu halten, mit dem Körper in einem natürlichen Spannungs-Entspannungs- Verhältnis zu stehen/zu gehen/zu gleiten, das Gewicht unten zu halten, …

Die Schüler im Dan-Bereich haben bereits Zugang gefunden zur „rechten Haltung“ (natürliche, aufrechte Körperhaltung, Erdung, Zentrierung, Durchlässigkeit u.a.) und zur „rechten Einstellung“ (achtsam, aufrichtig, ernsthaft u.a.) bei der Beschreitung des Aiki-Weges. Sie erkennen mit zunehmender Erfahrung, wie sie die fließende Kraft (Ki no Nagare), die Atemkraft (Kokyu-Ryoku) entwickeln und einsetzen können. Im technischen Bereich kommt es zu einer Verfeinerung der Technik. Variationen und Kombinationen werden möglich.

Zu den Lehrzielen im Dan-Bereich gehört auch die Vertiefung der Grundprinzipien des Aikido (Zentrierung im Hara, Aufrichtung und Erdung, Fließenlassen der Energie, Einklang von Atem- und Bewegungsfluss u.a.), so dass es mit fortschreitender Praxis möglich wird, Ki, Geist und Körper zu vereinigen (Ai) und das eigene Ki mit dem universellen Ki in Einklang zu bringen. Durch diese Harmonisierung ergeben sich in der Praxis Spontanität, Präsenz (Nen), Kreativität (Takemusu-Aiki) und wahre Effektivität, und es kommt zu einer Einheit von Verständnis und Praxis (Ri-Ai).